Ohrakupunktur
Die Ohrakupunktur (auch Auriculotherapie) ist ein von dem französischen Arzt Paul Nogier entwickeltes eigenständiges Diagnose- und Therapiekonzept. Nogier praktizierte in den 1950-er Jahren in der Hafenstadt Marseille und beobachtete an einigen seiner Patienten, die zur See fuhren, dass sie Narben an einer bestimmten Stelle des Ohres hatten. Auf Nachfrage berichteten sie, das sie unter starken Ischiasbeschwerden gelitten hatten und ein Naturarzt sie fast spontan von ihren Schmerzen heilte, indem er eine Brandnarbe am Ohr setzte.
Nogier fing an, bei seinen Patienten mit entsprechenden Beschwerden, Nadeln in diese Stelle zu setzen und fand nach und nach heraus, dass es über 100 verschiedene Reflexpunkte am Ohr gibt und sich der gesamte Organismus im Ohr abbilden lässt.
Bei der Ohrakupunktur handelt sich um eine nahezu scherzfreie und nebenwirkungsfreie Therapie, durch die häufig schon nach wenigen Anwendungen Linderung bei akuten und chronischen Leiden eintritt.
Sie findet bei folgenden Beschwerden Anwendung:
- Kopfschmerzen und Migräne
- Neuralgien (Nervenentzündungen)
- Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
- Erkrankungen der Verdauungsorgane
- Allergische Erkrankungen (Heuschnupfen etc.)
- Psychosomatische Erkrankungen
- Schlafstörungen
- Augenerkrankungen
- Schwindelzustände
- Hörsturz
- Bluthochdruck
- Wirbelsäulenerkrankungen
- Akute Entzündungen der Gelenke
- Raucherentwöhnung
- Gewichtsreduktion
Die Wirkungsweise wird folgendermaßen erklärt:
Das Ohr wird von den 3 Hirnnerven:
- Nervus Trigenimus
- Nervus Vagus
- Und dem Nervus Auriculus magnus versorgt.
Wenn man also die Reflexpunkte der Organe, Gelenke etc. am Ohr akupunktiert, wird der Reiz über die o.g. Nerven weitergeleitet und wirkt somit direkt am Endpunkt des entsprechenden Nerves – also direkt am Organ, Gelenkt etc.